WIE WIR ANFINGEN ZU SINGEN

Das serbische Kulturforum hatte am 6. März im Akzent Theater und am 7. März in den Räumlichkeiten der Weltakademie Sprachschule die Gelegenheit den mit einer reichen Biographie ausgestatteten Journalisten und Publizisten Ivan Ivačković als Gast willkommen zu heißen

Der Anlass war die Präsentation seines mehrfach ausgezeichneten Buches „Kako smo propevali“ („Wie wir anfingen zu singen“), das ein kapitales Werk über Jugoslawien und seine Musik darstellt. Die Auftritte der Band „Trio con Brio“, bestehend aus Jovana Popović (Gesang) und Luka Poznanović (Gitarre), angeführt von Professor Mile Grujić (Piano), komplettierte die Abende.

Anlässlich der erschütternden Nachricht über den Tod des berühmten Musikers und unseres Mitbürgers Vlada Divljan, der auch ein Gast bei beiden Präsentationen sein sollte, wurden beide Abende diesem Titan jugoslawischer Musik und einem der Helden in Ivačkovićs Buch gewidmet. So mussten beide Abende leider mit einer Trauerminute und mit der Ausführung des Liedes „Devojko Mala“ der Gruppe Idoli anstatt mit Vladas Anwesenheit beginnen.

Im weiteren Verlauf des Abends im Akzent Theater erzählte Ivan Ivačković im Gespräch mit dem Moderator Borko Ivanković von den Perioden der Entwicklung jugoslawischer Musik und über seine zwei großen Lieben die zu diesem Werk zusammenflossen, Rock’n’Roll und Schreiben. Am Anfang des Beisammenseins zitierte Ivačković die Worte von Džoni Štulić, „Musik reflektiert den Zustand der Gesellschaft“, und deutete damit auf die Harmonie und die Qualität dieser beiden Sphären in den Zeiten des ehemaligen Jugoslawien. Danach folgte eine wahre musikalische Zeitreise durch ein Land, das es nicht mehr gibt, aber welches uns in seinem Testament mit einer herrlichen Musik bedacht hat. Durch Worte und Musik über eine Zeit auf die wir voller Nostalgie zurückblicken und die sogar von Generationen betrauert wird, die erst geboren wurden als die Asche Jugoslawiens schon in alle Himmelsrichtungen verstreut war, führten uns diese ausgezeichneten Musiker tadellos durch einige Jahrzehnte jugoslawischer Musik. Sie reihten Hits von Đorđe Marjanović, Bijelo Dugme, Riblja Čorba, Ekaterina Velika aneinander und schlossen den Abend symbolisch mit dem Lied „Slovenska“ von Đorđe Balašević.

Nachdem Ende des Programms verabschiedete sich das Publikum nur langsam, weil alle ein signiertes Exemplar vom Giganten des serbischen Journalismus haben wollten, der 2014 für dieses Werk mit dem „Desimir Tošić“ Preis für das beste publizistische Buch des Jahres geehrte wurde.

Wie vorher erwähnt wurde das serbische Kulturforum „genötigt“ noch ein zweites Beisammensein zu organisieren für alle die keine Karte für das Akzent Theater bekommen konnten. Dank unserer Freunde aus der Weltakademie Sprachschule waren wir in der Lage noch etwa vierzig Liebhaber guter Bücher und guter Musik willkommen zu heißen und unsere Gastgeber stellten für alle Anwesenden noch wohltuende Getränke bereit.

Beeindruckt von diesen herrlichen Abenden, verabschieden wir uns bis zur nächsten Gelegenheit im April. Dann werden Sie die Gelegenheit haben die Dokumentarfilme des preisgekrönten Regisseurs Boško Savković zu genießen, welcher unter anderem mit dem Silbernen Delphin in Cannes ausgezeichnet wurde.