TOURISMUS

Der Tourismus stellt einen der wichtigsten Wirtschaftszweige und die zukunftsträchtige Branche in Serbien schlechthin dar. Nach all den politischen, sozialen und wirtschaftlichen Turbulenzen am Ende des vorigen und am Anfang des jetzigen Jahrhunderts, befindet sich Serbien mitten in einer Umstrukturierung und Neupositionierung. Vier Regionen gewinnen in der letzten Zeit immer mehr an Bedeutung im serbischen Tourismus: Die Vojvodina, Südostserbien, Südwestserbien und Belgrad.

Die Vojvodina ist durch ihre urbane mitteleuropäische Tradition, durch die Wasserstraßen sowie durch, in der idyllischen Panonischen Tiefebene gelegenen Siedlungen geprägt. Die Angebote in den Bereichen von Kultur, Gastronomie, Freizeitgestaltung und Natur sind vielfältig. Sehr attraktiv sind die einzigartigen Bauernhöfe („Salaši“) sowie die ehemaligen Adelssitze, die Kurorte und die Dörfer. Ihre Markenzeichen sind die Flüsse die Donau und die Theiß, der Palic-See und der Berg Fruska Gora, mit seinen alten Klöstern, sowie die gut erhaltene mittelalterliche Festung Petrovaradin, zu deutsch Peterwardein. Man bezeichnet diese Region als dem üppigen Essen und guten Wein zugeneigt, als gastfreundlich und weltoffen, romantisch und gefühlvoll…

Südostserbien stellt „den verdeckten touristischen Trumpf der Zukunft“ dar. Unter dieser Bezeichnung versteht man die große Region von der Mündung des Timok in die Donau, über die Städte Negotin und Zaječar bis hin zu Niš, Leskovac und Vranje. Das reiche Kulturerbe aus dem Mittelalter und der Antike zeugt von einer stürmischen Vergangenheit. Die Natur wird durch Berge und Seen gekennzeichnet, die Gastfreundschaft in den Kurorten und malerischen Dörfern wird groß geschrieben. Die Stadt Niš (das antike Naissus), der Geburtsort des vielleicht größten römischen Imperators Konstantin, ist immer eine Reise wert, genauso die archäologische Fundstätte aus der Vorgeschichte, Lepenski Vir, die antiken Städte Viminacium und Felly Romuliana, der Kurort Soko Banja, der Berg Stara Planina, der wunderschöne Vlasina-See … Die, dieser Region zugeschriebenen Attribute lauten: gesund und still, verträumt, natürlich und erholsam, der Tradition verbunden.

Südwestserbien steht unter dem Zeichen der Tradition und des Stolzes auf das mittelalterliche ländliche Serbien sowie der Freude an der Idylle der unberührten Natur. Die sehenswerten Städte sind Šabac, Loznica, Valjevo, Čačak , Užice, Kraljevo, Kruševac, Kragujevac, Novi Pazar… Man sollte die Berge Zlatibor, Kopaonik,Tara, Mokra Gora, den Kurort Vrnjačka Banja und die Orte Tršić und Guča besucht haben. Man muss zumindest einmal die schmalspurige Gebirgsbahn „Šarganska osmica“ erlebt haben… Mit dieser Region verbindet man Begriffe wie Authentizität und Offenheit, gesunde Lebensweise und eine ausgeprägte ökologische Ausrichtung, Feinschmecker und Lebensfreude mit viel Sinn für Humor.

Nationalparks
Nationalparks nehmen im Naturerbe eines jeden Landes einen besonderen Platz ein. Serbien verfügt über fünf Nationalparks: Đerdap, Fruška Gora, Kopaonik, Šar-planina und Tara. Für ihre Verwaltung wurden eigene öffentliche Unternehmen eingerichtet.

Die Bedeutung der serbischen Nationalparks geht über die Landesgrenzen hinaus und sie gehören zumeuropäischen Dachverband der Nationalparks, Biosphärenreservate und Naturparks EUROPARC.

Ein Nationalpark zeichnet sich dadurch aus, dass sein Gebiet mehrere unterschiedliche und für das Land bedeutende Ökosysteme beherbergt, Gegenden von herausragender Schönheit und lokales Kulturerbe mit dem Leben der Menschen im Einklang mit der Natur vereint. Nationalparks haben zum Ziel, die vorhandenen und wertvollen Naturressourcen sowie das Landschaftsbild, die geologische und biologische Vielfalt zu schützen und dienen wissenschaftlichen, Bildungs-, ideellen, ästhetischen, kulturellen und touristischen Zwecken sowie der Gesundheit und Erholung. Sie werden gemäß der Prinzipien von Umweltschutz und nachhaltiger Entwicklung betrieben.

Innerhalb der Nationalparks sind nur solche Aktivitäten erlaubt, welche die Umwelt nicht gefährden, die der Bildung dienen, Gesundheit, Erholung, Tourismus sowie die traditionelle Lebensweise lokaler Gemeinschaften fördern und die weder den Bestand von Arten, Ökosystemen noch die Umwelt bedrohen.

Naturparks

Es gibt in Serbien an die zwanzig Naturparks, mit deren Betreiben das öffentliche Unternehmen

Srbijašume sowie lokale öffentliche bzw. städtische Unternehmen betraut wurden. Zu den Naturparks Serbiens gehören: Golija, das Kučaj Gebirge, die Schlucht Sićevačka Klisura, Stara Planina, Šargan – Mokra Gora, Palić, Zlatibor, Zobnatica, Tikvara, Jegrička, der Fluss Stara Tisa in der Nähe von Biserno Ostrvo, Grmija, Ponjavica, Begečka Jama und Kamaraš. Das MAB-Gremium (Der Mensch und die Biosphäre) der UNESCO hat einen Teil des Naturparks Golija zum Golija-Studenica Biosphären Reservat ernannt.

Als Naturpark wird ein geschütztes Gebiet bezeichnet, das aufgrund seiner größtenteils unberührten Ökosysteme und zudem malerischen Szenerie von naturräumlicher Bedeutung ist. Mit der Einrichtung von Naturparks wird dem Schutz geologischer, biologischer und landschaftlicher Vielfalt Rechnung getragen, und sie dienen zudem wissenschaftlichen, Bildung-, ideellen, ästhetischen, kulturellen und touristischen Zwecken sowie Gesundheit und Erholung. Dabei stehen sie im Einklang mit traditioneller Lebensweise und nachhaltiger Entwicklung.

Typisch serbisch!

Ein Ausländer in Serbien braucht nicht viel Zeit, um sich von der serbischen Gastfreundschaft, Freundlichkeit, Aufgeschlossenheit und Menschenwärme zu vergewissern.

Das Handschütteln mit der rechten Hand beim Vorstellen und Kennenlernen unabhängig vom Geschlecht ist obligatorisch. Begrüßungsküsse sind nicht obligatorisch beim ersten Treffen, aber schon nächstes Mal, wenn derjenige, den Sie treffen, Sie nett findet, ist küssen auf die Wange nicht zu vermeiden und das typisch serbisch – dreimal. Natürlich wird es Ihnen niemand Übel nehmen, wenn es nur ein oder zwei Küsse sind, begleitet mit einer langen, herzlichen Umarmung.

In Serbien stößt man hauptsächlich mit hausgemachtem Schnaps an. Es wird mit Gläsern angestoßen, wobei man sich dabei in die Augen schaut und laut sagt „Živeli!“ – „Zum Wohl!“. Einen Trinkspruch hält man normalerweise nur zu feierlichen Gelegenheiten, meist wird er dann vom Hausherrn gesprochen, aber ab und zu trägt ihn der Gast vor.

Die Serben genießen reichliches und herzhaftes Essenund haben üblicherweise drei Mahlzeiten, wobei das Mittagessen am umfangreichsten ist.

Der wichtige Teil serbischer Mentalität bezieht sich auf das Bezahlen der Rechnung in Restaurants oder Kneipen. Der Gastgeber wird dem Gast fast nie die Bezahlung des Mittag-, Abendessens oder von Getränk überlassen, weil es ein Brauch ist, dass wenn Gäste zu Besuch kommen, alle Kosten vom Gastgeber getragen werden.

Im Unterschied zum Rest Europas gibt es in Serbien keinen Tage, an dem man nicht das Nachtlebengenießen kann. Dies gilt für alle Generationen, jeden Lebens- und Musikstil und für jedes Budget. Nach den wilden Partys etwa um 3 oder 4 Uhr morgens geht man zu einer Grillbude oder Bäckerei, um sich eine Pljeskavica oder Burek zu holen.