Im Laufe der Herbstvorstellungen begrüßte das Serbische Kulturforum dieses Mal die Schauspieler des Laientheaters „Branislav Nušić“ aus der Stadt Šid im Vorführsaal des Amtshauses Rudolfsheim-Fünfhaus. Das Thema dieser ergreifenden Vorstellung ist Gewalt an Frauen, die zugleich eine der am meist verbreitetsten und am längsten andauerndsten Verletzung der Menschenrechte weltweit ist, aber auch globale und gesellschaftliche Probleme wie die Wertschätzung des sozialen Status und Rassismus wurden bei dieser Aufführung berücksichtigt.

Stop der Gewalt an Frauen 39
Regisseur Cvetin Aničić, bewegt durch intime Geständnisse 12 junger Frauen, die letztendlich Opfer von Gewalt wurden, präsentierte dem Publikum die schmerzhafte Wahrheit in einer schockierenden und völlig überraschenden Art und Weise die in den Zusehern etwas ausgelöst hat. Erzählungen, wie die von Verwandten, Bekannten, Freunden oder Nachbarn die nur halbhörig mitverfolgt und zu Lebzeiten nicht ernstgenommen wurden aus der Gewohnheit heraus zu behaupten dass Familienangelegenheiten „private Angelegenheiten“ seien in welche wir uns besser nicht einmischen sollten, bekamen die Chance erneut zum Leben zu erwachen und auf Ohren derer zu treffen, die womöglich der Meinung sind dass so etwas Ihnen niemals geschehen würde.

Im Vordergrund dieser dramaturgischen Vorstellung standen die Geschichten der Opfer. Mit einer Vielzahl von Beiträgen und Zeitungsartikeln haben die jungen Schauspielerinnen des Theaters Šid im Stil Hitchcocks das Bild der Gesellschaft, ihre Sorglosigkeit und mangelnde Bereitschaft sich mit derartigen Problemen auseinanderzusetzen, visuell dargestellt.

Im Anschluss wurde ein Vortrag gehalten von der Organisation „Šidijanke“ die sich ebenfalls gegen Gewalt an Frauen einsetzt. Die Aktivistinnen der Organisation sprachen unter anderem über ihre Tätigkeit, Förderung der Menschenrechte sowie Methoden zur Bekämpfung von Gewalt. Besondere Dankesworte gingen an das Publikum welches den Mut zusammennahm sich mit solch einem komplexen Problem auseinanderzusetzen.