Quartett NEVSKI
Alles was man sich von einem Konzert klassischer Musik erwarten kann, ist beim Konzert des Quartetts Nevski nicht passiert! Vier junge Männer mit Klarinetten: Miloš Bjelica, Adam Bou, Nikola Ulemek i Đorđe Jovanović, haben das Wiener Publikum mit etwas vollkommen anderem und ihrem überaus nichtalltäglichem Auftritt überrascht
Mit ihrer Virtuosität und auch mit fantastischem Schauspiel haben sie den Anwesenden in der Klaviergallerie gezeigt, warum sie zu Recht Schulter an Schulter mit den besten Kammerorchestern Serbiens gezählt werden. Auch die Tatsache, dass das Quartett der Gewinner einer großen Zahl an Anerkennungen im eigenen Land, sowie im Ausland, ist und das genau diese Burschen, zu Recht, im Jahr 2005 ausgewählt wurden in Moskau Serbien auf der nationalen Ausstellung unseres Landes zu repräsentieren, spricht für sie. Die breitere Öffentlichkeit hatte die Gelegenheit ihre Auftritte in der Show „Ja imam talenat“ („Ich habe Talent“) zu sehen, in der sie es bis zum Finale geschafft haben und zu der sie sich angemeldet haben, wie sie sagen, um eine neue Bassklarinette zu kaufen.
Mit anderen Worten, es ist schwer das prachtvolle Talent dieser Gruppe von jungen, musikalisch außerordentlich gebildeten, Menschen überhaupt zu beschreiben. Durch eine Serie komischer Sketsche, in einer kabarettistischen Atmosphäre, haben sie mit dem Publikum kokettiert, in manchen Momenten Szenen aus Filmen gespielt, getanzt und auf die bestmögliche Art und Weise die klassische Musik popularisiert. Ihr Programm, als musikalisches Theater gedacht, strotzte außer der Klassik vor Jazz, Filmmusik, Popmusik, Autoren- und Ethnomusik. Den größten Applaus bekam das Ensemble für das Spielen von Themen weltberühmter Filme wie Star Wars, Rocky, der Pate, Pink Panther, Titanic und vielen anderen, natürlich begleitet von einer adäquaten Choreographie, die von Ovationen verfolgt wurde. Beim satirischen Sketch, in dem eines der Mitglieder den Rest des Quartetts mit einer Fernbedienung „gesteuert“ hat, weinten alle Anwesenden Tränen. Er hat ihr Musizieren beschleunigt, verlangsamt, pausiert, vorgespult, von Dur auf Mol geschaltet, während der Rest des Ensembles, dem Kommando nach, die Melodie variiert hat.
Nicht weniger hat der zweite Teil des Konzerts zu begeistern gewusst, in dem uns Nevski durch Variationen und verschiedene Arrangements von Vivaldis Frühling in einer Klezmer-, Tango-, rumänischer und serbischer Version geführt hat. Das Quartett Nevski hat sogar traditionell „ernsten“ Werken von Strauß, Rossini und Brahms einen eigenen Stempel aufgedrückt und dem Publikum einen Abend bereitet, den es definitiv nicht vergessen wird.
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